Als Kaffeeröster ist das Verkosten von Kaffee – genannt cupping oder cup tasting – ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit. Im Zuge der Qualitätskontrolle will das bestehende Sortiment schließlich ständig kontrolliert werden. Zudem müssen auch neue Kaffees vor dem Einkauf ausgiebig verkostet werden, man möchte nunmal nicht die Katze im (Kaffee-)Sack kaufen.
Um den Geschmackssinn auf Trab zu halten und mit anderen abzugleichen, haben wir einen Ausflug nach Hamburg gemacht. Hier haben wir an einem Tagesseminar zum Thema cup tasting teilgenommen. Gehalten wurde das Seminar von der langjährigen Rohkaffeehändlerin und Beraterin Katharina Gerasch. Sie ist die erste zertifizierte Q-Graderin (Expertin zur Bestimmung der Qualität von Rohkaffee) in Deutschland.
Vorab hatten wir die Möglichkeit, unseren Geruchs- und Geschmackssinn abseits vom Kaffee zu testen. Erkennt man Gerüche ohne zu sehen, was man riecht? Schmeckt man, wenn man nicht riechen kann? Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie die Sinne zusammen arbeiten.
Im Rahmen des eigentlichen Cuppings wurden in mehreren Durchgängen verschiedene Herkunftsländer, Aufbereitungsarten und Röstgrade mit einander verglichen. Besonders aufschlussreich war eine gezielte Verkostung verschiedener Defekte im Rohkaffee. Diese zu erkennen ist gerade beim der Auslese neuer Kaffees im Einkauf entscheidend.
Um ein Fazit zu ziehen: Die Geschacksnerven funktionieren noch wie gewollt und dank des sehr guten Aufbaus des Seminars haben wir definitiv noch einiges lernen können.