Im jahrelangen Austausch mit Kunden haben wir festgestellt, dass sich noch immer einige Mythen um die richtige Lagerung von Kaffee ranken. Soll der Kaffee in den Kühlschrank? Oder ins Gefrierfach? Den Kaffee in eine Kaffeedose füllen oder in der Tüte lassen? Selber mahlen oder den Röster die Arbeit erledigen lassen? Kaffee auf Vorrat einkaufen?
Im Folgenden haben wir versucht, das Thema Kaffee und seine Lagerung etwas genauer zu erklären.
Es ist genau das, was wir an frisch geröstetem Kaffee so mögen, was auch seine Lagerung nicht ganz einfach macht: das Aroma. Kaffee hat sehr viele einzelne Bestandteile, welche durch die Röstung freigegeben werden und so den einzigartigen Geschmack jeder Kaffeesorte entstehen lassen. Um diese Bestandteile bis zur Zubereitung möglichst unverändert im Kaffee zu behalten, hier einige Hinweise:
Ein großer Teil des Kaffeegeschmacks entsteht durch die in den Bohnen enthaltenen Öle und Fette. Kommen diese in Berührung mit Sauerstoff, oxidieren sie, was auf Dauer zu einem „ranzigen“ Geschmack führt. Ein weiterer wichtiger Teil von Geschmack und Geruch des Ergebnisses in der Tasse sind unzählige flüchtige Aromen, welche sich – wie der Name erahnen lässt – mit jedem Luftkontakt verflüchtigen. Kaffee – ob als Bohne oder gemahlen – zieht zudem Feuchtigkeit aus der Luft an, welche den Geschmack negativ beeinflusst.
Um diese Effekte zu vermeiden empfiehlt es sich, den Kaffee in seiner originalen Verpackung zu belassen, diese gut zu verschließen und dann in einer luftdichten Dose zu lagern.
Sowohl Sonnenlicht, als auch Wärme führen zu Veränderungen im Kaffee, welche sich negativ auf den Geschmack auswirken. Der Kaffee sollte also vor Licht geschützt und an einem nicht zu warmen Ort gelagert werden. Auch wenn Kaffeemühlen häufig einen großen Bohnenbehälter haben, ist es nicht sinnvoll diesen komplett zu füllen. Entnehmen Sie immer nur so viel Kaffee aus der Verpackung, wie Sie für die Zubereitung benötigen.
Auch wenn sich das Gerücht hartnäckig hält, dass Kaffee im Kühlschrank länger frisch bleibt, sollte dies dringend vermieden werden. Im Kühlschrank lagern in der Regel zahlreiche Lebensmittel mit teils sehr ausgeprägten Eigenaromen. Möchte man vermeiden, dass der Kaffee diese Aromen annimmt, sollte man ihn von ihnen möglichst weit entfernt lagern. Genauso sollte man die Kaffeetüte nicht unbedingt direkt neben den Herd oder im Gemüseregal lagern.
Nach dem Rösten sollte der Kaffee einige Tage „ruhen“ (was in der Regel schon passiert ist, bis der Kaffee in der Tüte bei Ihnen ist). Danach behält er sein perfektes Aroma für etwa vier Wochen. Nach dieser Zeit beginnt der Kaffee – wenn auch recht langsam – an Qualität zu verlieren. Es ist also sinnvoll, den Kaffee immer so frisch wie möglich zu verbrauchen und lieber häufig kleinere Mengen zu kaufen.
Mahlt man den Kaffee, so vergrössert man seine Oberfläche. Je feiner der Kaffee gemahlen wird, desto größer wird die Oberfläche. Dies hat zur Folge, dass alle die negativen Reaktionen, die wir vermeiden wollen, wesentlich schneller ablaufen können. Die ganze Bohne hat in ihrer natürlichen Form die geringste Oberfläche und bleibt am längsten frisch und geschmacksintensiv. Es ist für ein möglichst gutes Ergebnis also wichtig, die Zeit zwischen dem Mahlen der Bohnen und der jeweiligen Zubereitung so kurz wie möglich zu halten. Dies erreicht man am besten durch eine eigene Mühle und die Lagerung des Kaffees als ganze Bohne.
Eine eigene Mühle bietet einige weitere Vorteile für die Zubereitung. Näheres dazu finden Sie hier.