Wie gut oder schlecht ein Kaffee schmeckt, hängt nicht nur vom eigenen Geschmacksempfinden ab, sondern auch von einigen anderen Faktoren. Diese stellen wir hier vor und geben Tipps, mit denen Sie reproduzierbare Ergebnisse für besseren, richtig guten Kaffee bekommen.
Kaffee ist nicht gleich Kaffee und Röstung ist nicht gleich Röstung. Damit der Kaffee gut schmeckt, braucht es Zeit und Erfahrung.
Zeit, damit der Kaffee optimal und schonend geröstet werden kann. Nur so gibt man den Bohnen die Möglichkeit, ihr volles Aroma entfalten und ungewollte Säuren abbauen zu können. Dies unterscheidet uns und unsere Kollegen von großen Industriebetrieben, in denen der Röstprotzess auf Zeit und Effizienz optimiert ist.
Erfahrung braucht es, um verschiedenen Bohnen aus verschiedenen Anbaugebieten das Richtige zu entlocken und sie zu einem Geschmackserlebnis zu machen. Ein Kaffee aus Äthiopien möchte zum Beispiel anders behandelt werden als einer aus Brasilien.
Frisch geröstet, aber auch nicht zu frisch
Die Aromen, die einen Kaffee zum Genuss machen, sind zum großen Teil flüchtig. Das heißt, sie bleiben ungern dort, wo sie sich befinden. Der Kaffee sollte zum Zeitpunkt der Zubereitung also nicht zu alt sein. Wir empfehlen, dass die Bohnen etwa zwei bis sechs Wochen nach der Röstung zubereitet werden, um ihren Geschmack am besten entfalten zu können.
Frische ist nicht immer das Wichtigste. Der Kaffee sollte wie erwähnt nicht zu alt sein. Genauso sollte er aber auch nicht zu frisch sein. Nach der Röstung brauchen die Bohnen eine gewisse Zeit, um sich zu erholen und ihren vollen Geschmack zu entwickeln. Um sicher zu sein, dass der Prozess abgeschlossen ist, empfiehlt es sich, Kaffee nicht früher als zwei Wochen nach Röstung zuzubereiten. Auf unseren Kaffees finden Sie das Datum der Röstung.
Kaffee verträgt weder Luft noch Licht besonders gut. Um das bestmögliche Geschmackserlebnis zu bekommen, sollten die Kaffeebohnen also möglichst geschützt gelagert werden. Den Kaffee auf Omas Rat hin im Kühlschrank zu lagern, ist dabei nicht wichtig. Mehr Tipps zur Lagerung haben wir hier gesammelt.
Um die zahlreichen flüchtigen Aromen nicht zu früh zu verlieren, ist es wichtig, den Kaffee möglichst kurz vor der Zubereitung zu mahlen. Eine eigene Mühle bietet zudem den Vorteil, genau auf die jeweilige Kaffeesorte und Zubereitungsart einzugehen und das Ergebnis zu optimieren.
Jedem, der Wert auf guten Kaffee legt, empfehlen wir als erstes eine eigene Kaffeemühle. Mehr dazu hier: Eine eigene Kaffeemühle - warum?
Damit der Kaffee am Ende auch schmeckt, sollte man während der Zubereitung genau auf die Wassertemperatur achten. Das Wasser sollte bei der Zubereitung auf keinen Fall kochen. Dies würde zu viele Bitterstoffe extrahieren und zu einem bitteren Ergebnis führen. Zu kalt sollte das Wasser aber auch nicht sein, sonst wird der Kaffee sauer.
Die optimale Wassertemperatur liegt zwischen 92° und 95°. Wer dies nicht so genau bestimmen kann, weil kein geeignetes Thermometer vorhanden ist, lässt den Wasserkocher einfach zwei bis drei Minuten stehen, nachdem das Wasser gekocht hat.
Der Kaffee in der Tasse besteht nachher zum größten Teil aus Wasser. Somit ist klar, dass das richtige Wasser einen großen Einfluss auf den Geschmack des Kaffees hat. Zu viele oder zu wenige Mineralien beeinflussen die Extraktion und können den Geschmack so beeinflussen. Als einfacher Test, ob das heimische Leitungswasser gut ist, empfehlen wir einen Test mit stillem Mineralwasser. Ist das Ergebnis deutlich besser, bietet es sich an, in Zukunft mit einem Wasserfilter (falls zu viel Kalk und andere Mineralien im Wasser sind) oder weiterhin mit Wasser aus der Flasche zu arbeiten.
Wie auch beim Kochen kann es in der Kaffeezubereitung nie schaden, mit einem "Rezept" zu arbeiten. Das bedeutet, dass man versucht, bei jeder Zubereitung die gleiche Menge Kaffee und die gleiche Menge Wasser zu verwenden. So kann sichergestellt werden, dass der Kaffee gleichbleibend gut schmeckt. Die Mengen können je nach verwendeter Kaffeesorte natürlich variieren. Durch Ausprobieren können Sie sich an Ihre ganz persönlichen "Sorten-Rezepte" herantasten.
Wir empfehlen hier das Verwenden einer Waage. Kaffeelot und ähnliche Hilfsmittel sind ein Anfang, am präzisesten gelingt es aber mit Abwiegen.
Guter Kaffee sollte schwarz schmecken. Wir möchten niemandem in seine Trinkgewohnheiten reinreden, aber besonders wenn man verschiedene Kaffees oder Zubereitungen testet, sollte man den Kaffee hin und wieder komplett schwarz testen. So kann man Unterschiede am besten herausschmecken.
Die frisch aufgebrühte Tasse Kaffee ist mehr als verlockend... Das verstehen wir. Trotzdem sollten Sie versuchen, den Kaffee ein wenig abkühlen zu lassen. Bei etwa 65° bis 70° Trinktemperatur werden Sie feststellen, dass der Kaffee deutlich besser schmeckt. Bei Cuppings - das sind professionellle Verkostungen - werden Kaffees mitunter sogar bei Raumtemperatur getrunken, um verschiedene Sorten besser vergleichen und beurteilen zu können.
Je nach Zubereitungsart gibt es zahlreiche kleine Kniffe, die das Ergebnis noch einmal verbessern. Lassen Sie zum Beispiel bei der Zubereitung im Handfilter und der French Press den Kaffee zu Anfang erst mit ein bisschen Wasser etwa 30 Sekunden quellen und das Ergebnis wird deutlich schmackhafter. Auch das richtige Vorbereiten des Filterpapiers oder das Aufgiessen des Filters machen einen Unterschied.
Setzen Sie sich mit Ihrer liebsten Zubreitungsart auseinander. Schauen Sie sich einfach mal hier oder im restlichen Internet um und Sie werden mit Sicherheit noch einige Tipps finden.